Arbeitslose und Insolvenzen
Die USA sind mit am stärksten von der Coronakrise betroffen. Die Regierung reagiert mit mehreren Hilfspaketen, die unter anderem Steuererleichterungen und Konsumgutscheine vorsehen.
Oktober 2020
»Problem für deutsche Firmen in den USA sind eher die Einreisebeschränkungen – sie verzögern und verteuern Projekte erheblich.«
Heiko Steinacher,
GTAI-Korrespondent San Francisco

Viele Insolvenzen und mehr als 25 Millionen Arbeitslose: Finanzminister Steven Mnuchin (links) und Stabschef Mark Meadows verhandeln über ein Konjunkturpaket. © Anna Moneymaker/NVT/Redlux/laif
Nicht weniger als vier Hilfspakete zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise hat die Regierung in Washington D. C. bis Ende Juli 2020 verabschiedet. Das größte davon Ende März im Umfang von 2,2 Billionen US-Dollar: den Coronavirus Aid, Relief and Economic Security (CARES) Act. Das Gesetz umfasst Steuererleichterungen, Konsumschecks und Finanzhilfen für das Gesundheitswesen, für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) mit bis zu 500 Mitarbeitern und in Not geratene Großindustrien. Unter bestimmten Bedingungen, darunter der Fortbeschäftigung der Mitarbeiter, können die Kredite an kleinere Unternehmen in Zuschüsse umgewandelt werden.
Die Hilfen für KMU waren auf etwa zweieinhalb Monate angelegt. Aufgebraucht waren sie indes bereits zwei Wochen nach Inkrafttreten des CARES-Gesetzes. Daraufhin hat Washington ein viertes Hilfspaket aufgelegt, mit einem Volumen von 484 Milliarden US-Dollar.
USA:
Bruttoinlandsprodukt: 20,5 Billionen US-Dollar
Coronahilfen: 2,8 Billionen US-Dollar
Viele Insolvenzen
Dennoch sind immer mehr Unternehmen zahlungsunfähig. Um noch mehr Insolvenzen zu verhindern, können sich seit Ende Juni auch mittelgroße Unternehmen mit weniger als 15.000 Mitarbeitern und weniger als fünf Milliarden US-Dollar Jahresumsatz mittels der Main Street Lending Facility der US-Notenbank Fed am Kapitalmarkt Liquidität beschaffen. Die Kreditmöglichkeit ist mit einer Staatsgarantie abgesichert und soll eine wichtige Lücke schließen, da Regierungshilfen im Rahmen des CARES-Gesetzes nur für kleinere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern und Großkonzerne vorgesehen sind.
Zusätzlich zu den Hilfspaketen ist auch noch mit einem echten Konjunkturprogramm zu rechnen. Allerdings konnten sich Republikaner und Demokraten vor der Sommerpause nicht mehr darauf einigen. US-Präsident Donald Trump will daher weitere Coronahilfen per Dekret erlassen. Ende Juli sind Hilfszahlungen für Millionen von Arbeitslosen ausgelaufen.