Dezember 2018
Autor: Achim Kampf
Deutschland zu Besuch: Bundeskanzlerin Angela Merkel traf im August den Präsidenten der Republik Senegal Macky Sall. Sie stellte dem westafrikanischen Land Wirtschaftskooperationen in Aussicht – und könnte so den bilateralen Geschäften neuen Auftrieb verleihen. © picture alliance/Michael Kappeler/dpa
Deutsche Fenstertechnik in Afrika: Was ungewöhnlich klingt, ist Ausdruck der gelungenen Internationalisierungsstrategie eines bayrisch-schwäbischen Handwerksunternehmens. Die Firma Fech Fenstertechnik wurde im Jahr 1989 als Einmannbetrieb gegründet, inzwischen beschäftigt sie 35 Mitarbeiter und ist weltweit aktiv. Der Durchbruch gelang dem Familienbetrieb mit dem patentierten Fech-Jet-System, das sich sowohl in Außenfassaden als auch in Zwischen-, Trenn- und Betonwände einsetzen lässt. „Anfangs hat sich das Unternehmen auf den Wohnbaubereich spezialisiert, mittlerweile produziert die Firma nur noch für die gewerbliche Wirtschaft und Generalunternehmer“, sagt Gründer Werner Fech.
Engagement in Afrika lohnt sich
Zehn Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Fech im Ausland, mit steigender Tendenz. Hauptsächlich ist das Unternehmen in der Schweiz, in Österreich, den Niederlanden und neuerdings auch in Südafrika tätig. Hier stattet Fech Hallen und Bürogebäude mit Fenstertechnik aus. Auftraggeber ist ein südafrikanisches Unternehmen, dessen Geschäftsführer aus Österreich stammt. Der Fensterbauer hat keine Berührungsängste mit ferneren Orten: So hat er bewusst auch jene Märkte studiert, deren Fenstertechnik deutlich hinter der deutschen zurückbleibt. Neben dem Projekt in Südafrika hat Fech seine Fenster schon in den karibischen Raum und nach Tadschikistan geliefert. Beflügelt durch den geschäftlichen Erfolg in Südafrika steht bald eventuell auch ein größeres Projekt in Kenia an.
Einstieg in Afrika
So hilft Ihnen GTAI
Auskunftsservice
Fragen zu Außenwirtschaft, Recht, Zoll und Einfuhr beantworten GTAI-Experten im Auskunftsservice. Die erste halbe Stunde ist kostenfrei.
Zollmerkblätter
Einen Überblick über Zoll- und Einfuhrbestimmungen für etliche Länder des Kontinents ermöglichen die Zollmerkblätter.
Zollnews
GTAI informiert in den „Zollnews“ über zoll- und außenwirtschaftsrechtliche Themen weltweit, auch zu den Ländern Afrikas. Der Newsletter ist kostenlos und erscheint monatlich.
Recht kompakt
Basisinformationen über ausländisches Wirtschaftsrecht finden Sie in der GTAI-Reihe „Recht kompakt“.
Projekte und Ausschreibungen
Interesse an Entwicklungsprojekten? Die GTAI-Datenbank „Projekte & Ausschreibungen“ liefert tagesaktuell Informationen zu Projekten und Ausschreibungen aus der Entwicklungszusammenarbeit und informiert über die Modalitäten vieler bi- und multilateraler Geber.
Verhandlungspraxis kompakt
Die Publikationsreihe „Verhandlungspraxis kompakt“ gibt interkulturelle Verhaltenstipps, zum Beispiel zu ersten Treffen mit Geschäftspartnern, Geschäftsessen sowie Dos and Don’ts.
Das Beispiel zeigt: Wer glaubt, dass es sich für deutsche Handwerker nicht lohnen kann, in Afrika zu arbeiten, täuscht sich. Neben klassischen Geschäftsmodellen sind viele Handwerksbetriebe auch im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit in Afrika aktiv, die vor dem Hintergrund der Flüchtlingszahlen aktuell Auftrieb erhält. In diesem Zusammenhang werden auch Projekte öffentlicher Auftraggeber interessanter.
Typische Schwierigkeiten im Geschäftsverkehr mit dem Ausland sind Transport, Verzollung, der rechtliche Rahmen und Sprachbarrieren – und gerade im Falle Afrikas auch kulturelle Differenzen. Insbesondere in der Zollabwicklung steckt der Teufel oft im Detail. So kann eine Einfuhr scheitern oder sich zumindest erheblich verzögern, wenn bestimmte technische Standards nicht vor der Einfuhr nachweisbar überprüft wurden, Einfuhrverbote- und Beschränkungen missachtet werden oder es an erforderlichen Warenbegleitpapieren fehlt. Umfangreiche Informationen zu ausländischen Regelungen der Einfuhr gibt es bei Germany Trade & Invest (GTAI). Darüber hinaus helfen die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern durch Bescheinigungen und vielfältige Informationen über Exportgeschäfte.
Rechtliche Fragen frühzeitig klären
Handwerksbetriebe sollten sich deshalb ausführlich mit rechtlichen Problemen auseinandersetzen. Das ist nicht nur für das Afrikageschäft, sondern für jedes Auslandsengagement von großer Bedeutung. Nicht zu unterschätzen sind auch vertragsrechtliche Fragen. Häufig ist nicht bekannt, dass mit dem UN-Kaufrecht ein exakt auf den internationalen Warenvertrieb zugeschnittenes Regelwerk zur Verfügung steht, das auch für Unternehmen, die ihre handwerklich hergestellten Produkte anschließend vertreiben, interessant ist. Erforderlich ist auf jeden Fall auch die Bereitschaft, sich auf ausländische Mentalitäten und Kulturen einzulassen. Nicht zuletzt trägt auch der gute Ruf des deutschen Handwerks im Ausland zum Geschäftserfolg bei.
Service & Kontakt
Weitere Informationen zum Geschäftserfolg in Afrika finden Sie unter
www.gtai.de/afrika
GTAI-Ansprechpartner
Achim Kampf
+49 228 24 993 366
Schreiben Sie uns!
Kommentare (0)
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!