Das Medizin- und Pharmaunternehmen B. Braun findet in Kasachstan einen wachstumsstarken Markt.
Oktober 2018
Autor: Jan Triebel
Ein Arzt aus dem kleinen Örtchen Nowodolinka hat dieses Schild am Straßenrand aufgebaut. Er setzt auf einfache Symbolik, um auf seine Praxis hinzuweisen. Name? Öffnungszeiten? Unnötig. ©Gordon Welters/laif
Mit einer Bevölkerung von rund 18 Millionen Einwohnern ist Kasachstan für die deutschen Exporteure ein interessanter Standort und der wichtigste Wirtschaftspartner in der Region Zentralasien. Die Wiederbelebung der alten Seidenstraße zwischen China und Europa wird der wirtschaftlichen Entwicklung neuen Schub verleihen.
Schon seit 2007 hat B. Braun eine eigene Vertriebsniederlassung mit 50 Mitarbeitern in Almaty. Die größte Stadt des Landes verfügt über 40 Krankenhäuser. Im ganzen Land sind es etwa 850.
Im Nachbarland Russland hat das Unternehmen eine eigene Produktionsstätte. Leiter der Vertriebsniederlassung in Almaty ist Kevin Koch. Neben Kasachstan betreut er Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie die drei Kaukasusrepubliken Armenien, Aserbaidschan und Georgien – insgesamt einen Markt mit immerhin fast 90 Millionen Einwohnern. „Die gleiche Sprache und die gemeinsame Vergangenheit in der Sowjetunion machen es einfacher“, sagt er im Interview. Der Vorteil bei Kasachstan: Die Registrierungspflicht ist nicht so streng wie in Russland.
Unter den Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist die Steppenrepublik Nummer zwei hinter Russland. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von umgerechnet knapp 160 Milliarden US-Dollar 2017 steht der flächenmäßig neuntgrößte Staat der Erde weltweit auf Platz 57, eingerahmt von Katar und Ungarn.
»In Kasachstan lassen sich gute Margen erzielen.«
Jan Triebel,
Germany Trade & Invest Almaty
Umsatzstärkster Bereich in Kasachstan ist die Sparte Hospital Care mit Produkten für die klinische Versorgung und die stationäre Behandlung von Patienten. Den Absatz der Sparte kurbeln Koch und sein Team unter anderem mit umfassender Beratung an. Der deutsche Regionaldirektor verweist etwa auf Schulungen für Krankenschwestern und Ärzte und erklärt beispielsweise, wie Hände richtig desinfiziert werden und wie Medizinprodukte angewendet werden sollen.
Im Außendienst sowie im Büro in Almaty sind für B. Braun qualifizierte medizinische Fachkräfte tätig, darunter Chirurgen, Kinderärzte, Gynäkologen und Anästhesisten. Vor allem bei neuen Produkten, bei denen die Vertriebler den Kunden viel erklären müssen, erleichtert das Gespräch von Arzt zu Arzt die Kundenansprache immens.
Der Grund dafür, dass auch medizinisch hoch qualifizierte Kasachen lieber bei einem deutschen Unternehmen arbeiten, liegt in der Bezahlung: Mit ihren regulären Verdiensten, die 2017 umgerechnet etwa 490 US-Dollar monatlich betrugen, ist die kasachische Ärzteschaft weit davon entfernt, als privilegiert zu gelten. Daher verwundert es nicht, dass zahlreiche Fachkräfte sogar ins Ausland abwandern.
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