Dezember 2019
Autor: Oliver Höflinger
Der internationale E-Commerce bietet also eine Vielzahl von Chancen, die genutzt werden wollen – beziehungsweise gar genutzt werden müssen. Denn nicht zuletzt wird auch für deutsche Kunden das Bestellen im Ausland je nach Produkt zunehmend attraktiver.
Generell sind deutsche E-Commerce-Händler laut einer aktuellen gemeinsamen Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags und des Forschungsinstituts Ibi Research auf einem guten Weg. Demnach gaben 66 Prozent der befragten Händler an, aktiv im Ausland zu verkaufen. Allerdings steigt dabei der Druck: So stimmten der Aussage „Die Konkurrenz agiert auch zunehmend international“ 46 Prozent voll zu, bei der Aussage „Das Auslandsgeschäft gewinnt für uns immer stärker an Bedeutung“ waren es 44 Prozent.
Deutschland fährt vor – Letzte Meile: Lastenrad
Für das Projekt Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express- und Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lasträdern (KoMoDo) haben sich die fünf konkurrierenden Logistiker DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS zusammengetan. Der Startschuss fiel in Berlin. Im ersten Jahr der Pilotphase lieferten elf Lastenräder im Umkreis von drei Kilometern 160.000 Pakete aus und legten insgesamt 38.000 Kilometer zurück.
Grünes Licht: Der Logistiker Hermes liefert Onlinebestellungen nun auch per Fahrradkurier und Lastenrad aus – wie hier in der Berliner Innenstadt. © Hermes
Fest steht: Wer im Ausland online verkaufen will, sollte die länderspezifischen Unterschiede und Herausforderungen berücksichtigen. Somit erstaunt es etwas, dass 36 Prozent der befragten E-Commerce-Händler vor dem Markteintritt beziehungsweise Verkauf im Ausland keine umfassenden Vorbereitungen getroffen oder Marktrecherchen durchgeführt haben.
Strategien anpassen
„Einem Unternehmen, das ins Ausland expandieren möchte, muss bewusst sein, dass jede Branche, jeder Zielmarkt und jede Produktplatzierung individuell und dem Bedarf vor Ort mit einer individuellen Strategie angepasst werden muss“, sagt Richard Geibel, Leiter des E-Commerce Instituts Köln. siehe Interview, Seite 11 Zuerst müssten Firmen analysieren, ob das Produkt für den wettbewerbsintensiven Weltmarkt bereits reif genug sei. Und natürlich, ob es überhaupt zum Markt passt – das gilt offline wie online.
»Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen werden das Einkaufserlebnis weiter verbessern.«
Oliver Höflinger
GTAI-Redakteur Berlin
Geibel ist sich sicher: Wer potenzielle Kunden und deren bevorzugte Kanäle kennt, kann sich erfolgreich am Markt positionieren. Das hilft außerdem, um alternative Handelsplattformen zu identifizieren. „So können sich Firmen in entsprechenden Nischen positionieren“, sagt Geibel. Ohne eine angepasste Strategie werde eine erfolgreiche Markteinführung sehr schwierig.
Nicht zuletzt sollte man die Erfahrung anderer nutzen. „Onlinehändlern raten wir dazu, die Herausforderungen gemeinsam mit Partnern zu meistern“, sagt Florian Seikel, Director Public Affairs und Verbandswesen beim Händlerbund. Das erleichtert den Markteintritt – auch in fernen Ländern.
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