Phase 3: Geschäfte anbahnen
Zurück von der Auslandsreise mit einem Stapel Visitenkarten. Wer jetzt nicht am Ball bleibt, wird schnell merken, dass das Interesse ebenso schnell wieder abkühlt, wie es aufgeflammt ist. Und wenn neue Kontakte von sich aus nachhaken und sich in Erinnerung rufen, muss das nicht unbedingt Gutes bedeuten. Felix von Limburg jedenfalls hat durchaus unterschiedliche Erfahrungen mit Personen gemacht, die sich als Vertreter oder Zwischenhändler vor Ort andienten. „Da sind viele Glücksritter unterwegs“, sagt er. Von Limburg empfiehlt, anhand fester Kriterien zu prüfen, ob sich die potenziellen Vertreter vor Ort eignen, etwa: Liquidität, Motivation, Referenzen und insbesondere nachgewiesene Erfahrung mit deutschen Firmen. In Dubai hat sich der Unternehmer am Ende entschieden, den Markt allein zu bearbeiten. Die Alternative wäre gewesen, einem Vertreter eine hohe Pauschale zu bezahlen, damit der ihn jedes Jahr zu zwei allseits bekannten Messen fährt, sagt von Limburg. In Schweden war er hingegen so überzeugt von der Partnerfirma, die seine Produkte erfolgreich vermarktete, dass er sich direkt beteiligte. „Wenn man einen guten Händler findet, lohnt es sich, die Zusammenarbeit durch eine Beteiligung langfristig abzusichern.“ Die Investition hatte sich in kurzer Zeit amortisiert.
Auch Christian Groeger, CEO des Herstellers von Laborbedarf Eppendorf in Südkorea Eppendorf hat in seinen Wunschmärkten schon schlechte Erfahrungen mit einheimischen Vertretern gemacht. „Ein Vertriebspartner kann in manchen Fällen eine eigene Agenda verfolgen“, weiß Groeger. Nicht selten konzentriert er sich dann zum Beispiel doch auf Produkte anderer Firmen, die höhere Margen abwerfen. Außerdem sollten Unternehmen vorab die Rechtslage prüfen – also klären, inwiefern sich Vertreter mit Exklusivität später einklagen können, wenn man dann doch einen anderen Vertriebspartner beauftragt.
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