August 2018
Autorin: Heike Hoffmann
Jan Dröge ist Partner bei Schuman Associates und arbeitet seit über 20 Jahren mit EU-Förderprogrammen. Die Beratungsfirma Schuman Associates hat sich auf Förderprogramme – sowohl Außenhilfeprogramme als auch EU-interne Programme wie Horizon 2020 und Strukturfonds – spezialisiert.
Welche Trends sehen Sie bei Aufträgen im Rahmen der EU-Entwicklungszusammenarbeit?
Wir haben schon vor Jahren feststellen müssen, dass Ausschreibungen in den EU-Drittstaatenprogrammen weniger werden, während Umfang und Budget grösser werden. Die Chancen für Neueinsteiger in den Programmen waren immer gering, gehen jetzt aber gegen Null. Denn da es weniger Ausschreibungen gibt, ist es fast unmöglich, Referenzen aufzubauen, die die Teilnahme von Neuzugängern möglich machen würde. Die etablierten, sehr starken Unternehmen am Markt kämpfen um die Ausschreibungen die noch passieren. Für etablierte Spieler bleiben die Programme interessant.
Wie ändern sich die Umsetzungsmodalitäten der EU-Vorhaben?
Insgesamt setzt die EU bei der Durchführung ihrer Programme mehr und mehr auf Blending. Dazu vergibt sie mehr Aufträge direkt an internationale Organisationen wie FAO, Weltbank, OECD etc., aber auch an die GIZ. Die Rahmenverträge der Kommission werden demnächst auch von 300.000 Euro auf eine Million Euro wachsen – was Technical Assistance Projekte von kleineren Volumen weiter senken wird.
Die Zahl der EU-Ausschreibungen durch die Drittstaatenprogramme nimmt ab. Beteiligt sich Schuman Associates an Ausschreibungen anderer Geber?
Ja, aus zwei Gründen: Zum einen werden EU-Gelder von Dritten verwaltet und ausgeschrieben. Somit bewirbt sich Schuman Associates direkt auf die Ausschreibungen von diesen Gebern und Organisationen. Zum anderen müssen – um ein kritisches Niveau an Ausschreibungen zu haben – in Zielmärkten auch andere Geber angesprochen werden, so dass Schuman Associates nicht nur auf EU-Ausschreibungen reagiert.
Die EU setzt vermehrt auf Instrumente zur Investitionsförderung, wie zum Beispiel die neue Garantie aus dem External Investment Plan. Wie beurteilen Sie dies?
Das Geschäftsmodel hat sich in der Richtung völlig geändert, denn die Investoren sind eine ganz andere Gruppe an Unternehmen als die traditionellen Firmen und NGOs im Entwicklungsbereich. Schuman Associates hat aktiv eine Umorientierung zu solchen Investoren gemacht – jedoch ist dies nicht mehr Entwicklungsarbeit wie in der Vergangenheit, sondern Investment Support.
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Dorothea Netz
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