Indien wird Klärschlamm los
Extrem hoher Wasserstress, verbraucht >80 % des Wassers
54 Prozent des Landes leiden unter hohem bis extrem hohem Wasserstress.
Quelle: World Resources Institute
Kohle aus getrocknetem Klärschlamm: Mithilfe erneuerbarer Energien gewinnt das deutsche Unternehmen I + M in Indien nachhaltigen Brennstoff. © I+M/Naturetech
Bis zum Jahr 2030 sind in Indien nach Einschätzung des dortigen Composite Water Management Index 2019 bis zu 600 Millionen Menschen von Wasserknappheit bedroht. Das Land verfügt eigentlich über ausreichend Trinkwasser. Es ist aber nicht nutzbar, solange Unternehmen und Bevölkerung verschmutztes Wasser in die Flüsse und Seen einleiten. „Nur weil der Spülknopf gedrückt wurde, hat sich das Thema Abwasser nicht erledigt“, sagt Melanie Volm, Managerin des deutschen Unternehmens I+M GmbH & Co. KG. Gemeinsam mit der indischen Firma Naturetech hat I+M die weltweit größte solare Trocknungsanlage für Industrieschlamm in Ahmedabad gebaut. Das Besondere: Sie trocknet den Abwasserschlamm, der beim Klärprozess anfällt, und wandelt ihn mithilfe erneuerbarer Energien wie Sonne in einen Kohleersatz um. Die Technik ist derart effizient, dass Deutschland jährlich 120 Millionen Euro einsparen könnte, wenn es seinen eigenen Klärschlamm trocknen und weiterverwenden würde. In Indien verbessert die neue Technologie insbesondere die Hygiene. Feuchter Abwasserschlamm enthält häufig zahlreiche Krankheitserreger. Um die Kontamination zu verringern, lässt die indische Regierung derzeit im Zuge des Clean-Ganga-Projektes zahlreiche Klär- und Trockenschlammanlagen entlang des Flusses bauen.
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