Konnektivität: Der große Fahrplan
Der weltweite Bedarf an neuer Infrastruktur ist riesig. Jährlich werden Billionensummen nötig sein für Transportrouten und digitale Netze. Mit ihrer Konnektivitätsstrategie will sich die Europäische Union an dem Ausbau beteiligen. Für deutsche Ingenieure eröffnet das viele Chancen.
Oktober 2021
Autoren: Lukas Latz, Sebastian Holz und Marcus Hernig
Die sogenannte Shipmap bildet den globalen Schiffsverkehr des Jahres 2012 aus der Vogelperspektive ab. Die dynamische Karte zeichnet die Bewegungen aller Schiffe im Zeitraffer nach. Erstellt wurde die Karte von der Agentur Kiln basierend auf Daten des Energieinstituts des University College London. Die unterschiedlichen Schiffstypen sind farblich markiert. © www.shipmap.org
Plötzlich bewegte sich auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt nichts mehr. Im März 2021 stand das Containerschiff Ever Given im Suezkanal quer und blockierte tagelang die Durchfahrt zwischen Mittelmeer und Rotem Meer. Noch lange, nachdem das Internet mit Witzen und Memes zur Blockade voll und der Kanal längst wieder frei war, macht der Vorfall Industrie und Welthandel weiter Sorgen. Auf der Transportroute zwischen Europa und Asien gibt es bis heute einen Rückstau – und in Deutschland wird dieser noch im Weihnachtsgeschäft zu spüren sein. Denn Unternehmen haben Schwierigkeiten, Material für ihre Produktion zu beschaffen. Beispielsweise freuen sich deutsche Autozulieferer zwar über volle Auftragsbücher. Doch sie sind sich nicht sicher, ob sie alle Aufträge erfüllen können oder ob ihnen die Engpässe einen Strich durch die Rechnung machen.
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Konnektivitätsstrategien zwischen Asien, Europa und den USA: Viele Pläne, viele Fragen
Webinar von OAV und GTAI vom 9. November 2021
Der Landweg zwischen Westeuropa und China: eine immer wichtigere Alternative zum Seeweg?
Webinar von GTAI vom 24. November 2021
Die Coronapandemie hat den Welthandel weiter ausgebremst. Chinesische Behörden sperrten im Sommer 2021 Hafen-Terminals in der südchinesischen Provinz Guangdong aufgrund von Covid-19-Ausbrüchen.
Wer auf dem Seeweg nicht von der Stelle kommt, verlagert den Transport auf die Schiene. „Man merkt jetzt, dass die Kundschaft ein reges Interesse hat. Sie wird auch mehr und mehr firm mit den Möglichkeiten, die es im Schienentransport zwischen Europa und Asien gibt“, sagt Hendrik Wehlen, Business Development Manager beim Schienenlogistiker VTG. Die Situation habe teilweise zu einer Überlastung an den chinesischen Grenzen geführt. Dort gelten strenge Hygienevorgaben. 40-Fuß-Container, die über die Schiene ins Land kommen, müssen an der Grenze händisch desinfiziert werden.
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