»Investitionen in Andorras Wirtschaft kommen vor allem aus Spanien. Das könnte sich durch das Assoziierungsabkommen
mit der EU ändern.«

April 2022
Oliver Idem, Madrid
Twitter: @GTAI_de

Welche Pläne verfolgt die Regierung mit ihrer Wirtschaftspolitik?

Die andorranische Regierung treibt die wirtschaftliche und politische Kooperation mit dem Ausland voran. Spätestens die Coronapandemie hat gezeigt, wie riskant die Kombination aus niedrigen Steuersätzen und einer starken Abhängigkeit von Tourismuseinnahmen ist. Die Ausbaupotenziale von Landwirtschaft und Industrie sind eher gering. Somit liegt der Fokus auf wissensintensiven Dienstleistungen, die einen Mehrwert für das Land schaffen.

Welche deutschen Unternehmen profitieren vom Markteintritt?

Besonders interessant dürften die Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen im Informations- und Kommunikationssektor sein. Firmen aus den Bereichen Datenanalysen und Gesundheit können vom geplanten Technologiepark profitieren. Hinzu kommt, dass Andorra wegen der geringen eigenen Produktion viele Waren importieren muss. Die Einfuhren (ohne Kunstgegenstände) beliefen sich 2020 auf knapp 1,1 Milliarden Euro.

In welche Branchen fließt derzeit das Kapital von Investoren?

Einige Sektoren ziehen seit mehreren Jahren einen erheblichen Anteil der ausländischen Investitionen an. Insbesondere der Bau- und Immobiliensektor profitiert. Der bedeutende Groß- und Einzelhandel ist ebenfalls ein Zielsektor für Investitionen. Die Herkunft der Investoren hat einen klaren Schwerpunkt: Spanien.