»Italien und Deutschland sind sich industriell ähnlich und ­daher oft beides: ­Konkurrent und Partner.«

Februar 2023
Oliver Döhne, Mailand
Twitter: @GTAI_de

Welche Branchen sind besonders stark in den Welthandel eingebunden?

Mode, Möbel, Luxusartikel und Lebensmittel aus Italien sind international beliebt. Dank seiner hohen Industrie- und Forschungskompetenz ist das Land zudem ein Global Player im Maschinen- und Anlagenbau. Besonders stark sind italienische Unternehmen im Bereich Verpackungs- und Werkzeugmaschinen sowie bei der Planung industrieller Großanlagen. Auch in der Spezialchemie und Pharmazie sind italienische Produkte Exportschlager. Dazu kommen die starken Branchen Metallverarbeitung, Automobilzulieferindustrie, Schiffbau und Raumfahrtindustrie.

Wer ist der wichtigste Handelspartner des Landes?

Deutschland ist sowohl der größte Absatzmarkt im Ausland als auch der wichtigste Lieferant Italiens. Mit der Bundesrepublik wickelte Italien im Jahr 2021 laut Eurostat wertmäßig rund 14,4 Prozent seines Außenhandels ab, insgesamt rund 142 Milliarden Euro. Beide Länder sind industriell eng vernetzt und nicht selten beides: Partner und Konkurrenten. Weitere wichtige Handelspartner Italiens sind Frankreich, die USA, China und Spanien.

Welche deutschen Unternehmen sind derzeit gut in Italien vertreten?

Aufgrund der geografischen Nähe beliefern viele Firmen das Land von Deutschland aus. Dennoch produzieren Unternehmen wie zum Beispiel Bayer, Bosch, BASF oder Fresenius auch in Italien. Ein Grund ist die hohe Spezialisierung von Mitarbeitern und Umfeld. Auch im Einzelhandel sind deutsche Firmen wie Lidl, Aldi und DM verstärkt auf der Halbinsel aktiv. In der Energiewirtschaft setzen deutsche Firmen wie Eon und RWE Renewables auf Italien.