»Von einer Klimawende der USA können viele deutsche Unternehmen profitieren.«

Oktober 2021
Heiko Steinacher, San Fransisco
Twitter: @GTAI_USA

Wo können sich unter Joe Biden neue Geschäftschancen in den USA auftun?

Der E-Mobility-Sektor gab sich bereits im Frühjahr einen Ruck, auch deutsche Firmen kündigten neue Investitionen in den USA an. Es war klar, dass Biden für viele Vorhaben die Opposition braucht, aber die Unternehmen verteilten Vorschusslorbeeren. Mitte August hat der US-Präsident dann das Infrastrukturprogramm – wenn auch abgespeckt – durch den Senat gebracht. Das Repräsentantenhaus muss indes noch zustimmen.

Können davon auch deutsche Unternehmen profitieren?

Sie spielen auf die Local-Content-Anforderungen an. Viele Infrastrukturprojekte sind überregional und fallen damit unter die „Buy American“-Verordnung. Dennoch kommen natürlich auch ausländische Anbieter zum Zuge. Darüber hinaus dürften deutsche Anbieter von Bidens ambitionierter Klimapolitik profitieren. Chancen, die sich im Kfz-Sektor bieten, beleuchten wir im Artikel „Hochgeschaltet“.

Wo liegen die größten Unsicherheiten und Gefahren?

Für viele Vorhaben ist Biden, wie gesagt, auf die Unterstützung der Opposition angewiesen. Wie schwer das ist, zeigte sich beim Infrastrukturpaket, bei dem er viele Zugeständnisse gemacht hat. Nicht weniger Sorge bereitet mir ein anderes Thema: der Decoupling-Trend vor dem Hintergrund des Technologiestreits zwischen den USA und China. In unserem Halbleiter-Panel „Chip-Lieferkette weltweit: Was planen die großen Player und wo steht Deutschland?“ sind wir darauf ausführlich eingegangen.