Oktober 2018
Autorin: Corinne Abele
Schöne neue Zahnwelt: In chinesischen Großstädten dominieren kleine, private Zahnkliniken – wie diese Praxis in Peking. Das Personal spricht meist sehr gut Englisch, ein Plus für ausländische Patienten. ©MARK RALSTON/Staff
Der Zahn müsse raus, erklärt mir meine Zahnärztin in sehr gutem Englisch. Wie alle Ausländer gehe ich zu einer kleinen privaten Zahnklinik. Solche Kliniken sind in den vergangenen Jahren in Shanghai wie Pilze aus dem Boden geschossen und von unterschiedlichster Qualität. In China dürfen sich nur Zahnärzte selbstständig machen, niedergelassene Hausärzte gibt es nicht. Egal, ob Husten, Hautausschlag oder sogar bedrohliche Krankheiten – in China muss sich jeder einen halben Tag frei halten: So lange dauert der Besuch zur ambulanten Behandlung im Krankenhaus – mindestens.
»Ein Viertel der Krankenhausbetten sind schon privatisiert, das ist eine Chance.«
Corinne Abele,
Germany Trade & Invest Shanghai
Dass der Zahn raus muss, stellt meine Zahnärztin mit einem 3-D-Röntgenbild fest. An hochwertiger Ausstattung mangelt es den Spitzenzahnkliniken nicht, 3-D-Fertigung von Zahnprothesen und Kronen zählen dazu. Die Materialien werden dafür importiert. Ausländische Hersteller von Zahnersatz- oder Knochenaufbaumaterial machen gute Geschäfte. Auch bei meinem Zahn braucht die Ärztin hochwertige Materialien: künstliches Knochenmaterial und die Membran zur Vorbereitung eines Implantats. Viele Materialien und Medikamente sind in China nicht verfügbar: Das liegt daran, dass die Zulassungsanforderungen hoch sind, es lange Registrierungszeiten gibt und es oft unsicher ist, ob die Behörden zustimmen. Der Patient sei der Leidtragende, monieren ausländische Pharma- und Medizintechnikhersteller. Und jetzt? Ich habe die Wahl, wo der Zahn raus und das Implantat rein soll – in Deutschland oder Shanghai.
Aus der Praxis
Boehringer Ingelheim: Poleposition sichern
Mit der Kaufkraft und dem Anspruch der Patienten verändert sich Chinas Gesundheitsmarkt rasant. Wer weiß, was kommt, kann sich darauf einstellen und sein Unternehmen in eine gute Ausgangsposition bringen. So nutzte das deutsche Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim seine internationale Erfahrung, um sich auch in China in die Poleposition für biopharmazeutische Auftragsproduktion zu bringen. Bereits im Mai 2017 eröffnete es offiziell seine biopharmazeutische Produktionsanlage für Zellkulturen im Zhangjiang Hi-Tech Park in Shanghai. Es ist das erste genehmigte Projekt im Rahmen von Chinas dreijährigem Pilotprogramm, das bis Ende 2018 die sogenannte Marketing Holding Authorization einführen soll. Das würde künftig die Auftragsfertigung von Medikamenten und medizinischen Wirkstoffen ermöglichen.
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