August 2019
Ein Kommentar von Rainer Jaensch
Ein Wahlhelfer färbt den Finger einer Inderin mit unauslöschlicher Tinte, nachdem sie ihren Stimmzettel abgegeben hat. © Kevin Frayer/Freier Fotograf
Die gute Nachricht: Die als wirtschaftsfreundlich gewertete Politik von Narendra Modi kann er mit gestärkter Mehrheit fortsetzen. Die Schattenseite: Vor und während der Wahl wurde immer klarer, dass die wirtschaftliche Schönwetterlage in Wahrheit nicht mehr so schön ist, wie die Regierung sie anfangs darstellte. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts hat sich im Finanzjahr 2018/19 (1. April bis 31. März) stetig verlangsamt und dürfte im letzten Quartal bei 6,5 Prozent und im Gesamtjahr unter sieben Prozent gelegen haben. Nach unten ging es auch mit Unternehmensumsätzen und -gewinnen, während die Arbeitslosigkeit neue Höhen erreichte. Notwendig sind Wirtschaftsreformen, Liberalisierung und ein weiterer Ausbau der Infrastruktur. Für Letzteren will Modi in der neuen Legislaturperiode 1,4 Billionen US-Dollar ausgeben: eine Mammutaufgabe, finanziell wie politisch, denn Bauland ist knapp.
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