Schwer vernetzt
Die Onlinespedition Instafreight hilft Unternehmen, ihre Ware mit dem Lkw von A nach B zu transportieren. Dazu wählt ein Algorithmus für jede Ladung direkt den passenden Frachtführer aus. Die Berliner können sogar eine Lkw-Verbindung nach China anbieten.
Oktober 2020
Autorin: Mariam Misakian, wortwert
Philipp Ortwein und Maximilian Schäfer konnten sich im Frühjahr vor Anfragen kaum retten. Die beiden Geschäftsführer des Logistikdienstleisters Instafreight, einer Beteiligung der Start-up-Schmiede Rocket Internet, haben nämlich zu Beginn der Coronakrise eine Marktlücke entdeckt. „Durch den Lockdown in Asien staute sich Ware in chinesischen Häfen und Bahnhöfen“, sagt Ortwein.
Also nahm Instafreight kurzerhand Lkw-Strecken zwischen Deutschland und Shenzhen sowie Shanghai ins Portfolio auf – denn eine Lkw-Verbindung nach China bot bis dato kaum jemand an. Das ging auch deshalb so einfach, weil das 2016 gegründete Unternehmen sich grundlegend von klassischen Logistikdienstleistern wie DHL und UPS unterscheidet. Instafreight agiert als Spediteur, ein Algorithmus findet das passende Transportunternehmen für den jeweiligen Verlader. Etwa 2.500 Unternehmen nutzen den Dienst, darunter internationale Großkonzerne, Dax-Unternehmen und Mittelständler aus ganz Europa. Der Algorithmus wählt aus rund 25.000 Frachtunternehmen das passende aus.
Philipp Ortwein (links) und Maximilian Schäfer, Geschäftsführer der Onlinespedition Instafreight. Sie bringen auf ihrer Plattform Versender mit Frachtführern zusammen – und versprechen, dass ein Transport sekundenschnell gebucht ist. © Jürgen Jehle/Kammann Rossi
Nahezu 70 Prozent der Fahrten gehen über Landesgrenzen. Instafreight ist hauptsächlich in Europa aktiv, hat ein Büro in Polen und Vertriebsmitarbeiter in Italien, Spanien sowie den Beneluxstaaten. „Wir wollen bald auch weitere außereuropäische Länder ins Streckenportfolio aufnehmen“, verspricht Mitgründer Ortwein. Auch in Sachen Transportmittel will sich das Unternehmen breiter aufstellen und nimmt gerade den Schienenfrachtverkehr dazu: Erste Bahnstrecken nach Italien und in die Niederlande sind bereits in Planung.
Kommentare (0)
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!