Februar 2019
Autor: Achim Haug
Der Prototyp des autonomen Mercedes F 015 vor der Skyline von Shanghai. Die chinesische Metropole gilt in vielerlei Hinsicht als Vorreiter – nicht zuletzt technisch. © Daimler
Die 24-Millionen-Einwohner-Metropole Shanghai will sich zur Smart City umbauen. Die Bevölkerung ist offen für Technologie, die Regierung geht mit Daten locker um, und innovative Technologiekonzerne wie Alibaba und Huawei sind in der Stadt ansässig. Die Stadtverwaltung setzt auf Digitalisierung und Big Data, um die öffentliche Infrastruktur effizienter zu nutzen – wie Verkehrsnetze oder auch Krankenhäuser. Schon heute können Shanghaier Bürger von der Steuererklärung über die Geschäftsregistrierung bis hin zur Zollerklärung vieles online abwickeln. Shanghai hat so viele Einwohner wie ganz Australien, das 1.000-mal größer ist. Verkehrsstaus und verschmutzte Luft gehören zum Alltag. Dabei hat die Stadt schon das größte U-Bahn-Netz der Welt und gräbt fleißig weiter. Smarte Mobilitätskonzepte sollen die Situation noch verbessern: Elektroautos zum Beispiel – kein Land hat so viele auf den Straßen wie China –, außerdem Sharing-Konzepte wie Mietfahrräder. Den großen Sprung soll aber das autonome Fahren bringen. Im Stadtteil Anting ist bereits eine kleine Testfläche in Betrieb, ab 2019/2020 soll ganz Anting zu einer Demonstrationszone für autonomes Fahren werden. Deutsche Automobilhersteller sind dabei und kooperieren beim autonomen Fahren mit lokalen Partnern.
Smart-City-Projekte sind derzeit weltweit in Arbeit – in 178 Städten. Experten schätzen den Markt für Produkte und Dienstleistungen in dem Sektor bis 2026 auf 98 Milliarden US-Dollar.
Die Stadt als Zukunftslabor
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