Februar 2019
Autor: Oliver Döhne
Das Viertel Porta Nuova mit den bewaldeten Wohntürmen ist auf einem ehemaligen, unübersichtlichen Bahnhofsvorplatz entstanden. © Marco Garofalo
Das norditalienische Mailand steht exemplarisch für den Strukturwandel in Europas alten Großstädten. Ausrangierte Güterbahnhöfe, verlassene Fabrikareale, abgeschnittene Stadtviertel: Die Ausgangslage war alles andere als einfach, als Ende der 1970er-Jahre die Industrie Mailand verließ. Erst im Jahr 2003 stieß der US-Immobilienentwickler Hines das inzwischen preisgekrönte Projekt Porta Nuova an. Die Wahrzeichen des neuen Stadtviertels sind ein vertikaler Wald, zwei Wohntürme mit komplett bepflanzter Fassade, und seine Bibliothek der Bäume, ein einladender, vom deutschen Landschaftsarchitekten Andreas Kipar designter Park inmitten glitzernder Zukunftsarchitektur. Die Bauten sind längst Symbole für das neue, lebenswerte Mailand geworden. „Ziel ist es nicht, möglichst viel zu begrünen“, sagt Architekt Giuseppe Marinoni, von dem die ersten Entwürfe für Porta Nuova stammen. „Es geht darum, die Stadt über kompakte, verbindende Grünflächen zu verdichten.“ Außer Porta Nuova wuchsen auf verlassenen Gewerbeflächen drei weitere Stadtviertel und schufen neue Zentren und Entwicklungsachsen. Mailands nächste Hausaufgabe wird es nun sein, die deaktivierten Güterbahnhöfe und die von Autobahnen zerteilte Peripherie einzubinden.
beträgt der Anteil öffentlicher Grünflächen am Stadtgebiet in Oslo. Das ist Weltrekord: Die Metropole auf Rang zwei – Singapur – kommt schon nur noch auf 47 Prozent.
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