In der Bucht von Muara Angke im indonesischen Jakarta schwimmt so viel Müll im Wasser, dass er künstliche Inseln bildet, auf denen die Abfallsammler stehen können. Experten gehen davon aus, dass Indonesier mindestens die Hälfte ihres Mülls illegal in Gewässer kippen oder verbrennen. © Kadir van Lohuizen/NOOR/laif
Indonesiens Abfallwirtschaft steckt noch in den Kinderschuhen. Die 262 Millionen Bewohner des Inselstaates produzieren jedes Jahr rund 64 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle. Mindestens die Hälfte davon kippen sie in die Flüsse und ins Meer oder verbrennen den Müll illegal. Der Rest landet unsortiert auf Deponien, die nur selten den Umweltstandards entsprechen. Die Regierung will die Situation verbessern. Aber es fehlt an Know-how und geeigneten Konzepten.
Seit 2016 engagiert sich die AHK Indonesien mit Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien des Bundesumweltministeriums im indonesischen Abfallsektor, zum Beispiel in der Stadt Tasikmalaya. Täglich landen hier etwa 180 Tonnen Abfälle auf der städtischen Deponie. Im ersten Schritt hat die AHK gemeinsam mit der Siliwangi University und dem deutschen Dienstleister BlackForest Solutions die Zusammensetzung der Deponieabfälle analysiert.
Ergebnis: Der Müll besteht zum allergrößten Teil aus Bioabfällen. Eine einfache Sortieranlage würde genügen, um die organischen Bestandteile herauszuholen und hochwertigen Kompost oder Tierfutter daraus zu machen. Der Müllberg würde drastisch schrumpfen.
Die Stadtverwaltung von Tasikmalaya setzt das Projekt mithilfe ihrer Partner nun um, weitere Städte haben schon Interesse bekundet. Stephan Blocks, der das Thema Kreislaufwirtschaft bei der AHK Indonesien betreut, resümiert: „Es tut sich ein Zukunftsmarkt für deutsche Umwelttechnologien auf.“
Kommentare (0)
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!