Der neue Recyclinghof der Stadt Bjelovar in Kroatien hat umgerechnet rund 270.000 Euro gekostet. Das jüngste EU-Mitglied schafft es bisher nicht, die Vorgaben der Gemeinschaft zum Abfallrecycling zu erfüllen. Deutsche Spezialisten machen aus kroatischem Müll jetzt Ersatzbrennstoffe. © picture alliance/pixsell
Das jüngste EU-Mitglied Kroatien schafft es bisher noch nicht, die Umweltvorgaben der Gemeinschaft zu erfüllen: Immer noch landen etwa 75 Prozent der 1,65 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle pro Jahr auf Deponien. Die EU verlangt, dass die Quote bis zum Jahr 2035 auf maximal 10 Prozent sinkt. Kroatien setzt auf Recycling und Wiederverwertung, aber auch auf die energetische Verwertung der Abfälle, Stichwort: Waste-to-Energy.
„Dabei bedeutet Waste-to-Energy mehr als reine Verbrennung“, sagt Armida Hemeling von der Firma Goduni International Advisory Board. Das Beratungsunternehmen betreut seit Jahren deutsch-kroatische Projekte in der Abfallwirtschaft. Besonders gute Chancen sieht Hemeling in den nächsten Jahren für Anlagen, die aus Abfällen Ersatzbrennstoffe herstellen, etwa den sogenannten Solid Recovered Fuel (SRF), dessen Einsatz in der kroatischen Industrie sie gerade untersucht hat.
Laut Berechnungen von Goduni könnte die Deponierungsquote auf 18 Prozent sinken. In den ersten vier Regionen sollen SRFs demnächst zum Einsatz kommen. Gleichzeitig dienen die Ersatzbrennstoffe energieintensiven Industrien als Energieträger, zum Beispiel der Zement- oder Papierindustrie, die dazu bisher hauptsächlich Kohle verbrennen. Ersatzbrennstoffe aus Siedlungsabfällen sind deutlich klimafreundlicher. Qualitätsstandards fehlen bisher – aber auch die erarbeiten Deutsche und Kroaten im Moment gemeinsam.
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