Teure, teils unnötige
Oktober 2018
Autorin: Anne Litzbarski
Wer in Chile ein Kind bekommt, muss in privaten Kliniken tief in die Tasche greifen: Ärzte machen gern mehr Untersuchungen als unbedingt nötig. ©Axelle de Russe/Polaris/laif
»In Chiles Privatkliniken geht es vor allem um Profitoptimierung –
Vertreter gehen ein und aus.«
Anne Litzbarski,
Germany Trade & Invest Santiago de Chile
Obwohl die meisten Ärzte im staatlichen Sektor genauso gut ausgebildet sind wie im privaten, stehen die öffentlichen Krankenhäuser wegen der Folgen der chronischen Überlastung in der Kritik. Das Zweiklassensystem ist stark ausgeprägt. Die damalige Präsidentin Michelle Bachelet hatte sich 2014 das ambitionierte Ziel gesetzt, das System zu verbessern. Während ihrer zweiten Amtszeit kündigte sie neue staatliche Krankenhäuser an, was zumindest teilweise umgesetzt wurde. Vom seit März 2018 amtierenden konservativen Nachfolger Sebastian Pinera, Unternehmer und Milliardär, erwarten die Chilenen die Stärkung der Privatwirtschaft und damit auch eine Verstärkung des Gefälles in der Gesundheitswirtschaft.
Aus der Praxis
Grünenthal: Chile als Schlüsselmarkt
Die Grünenthal Gruppe erzielt weltweit mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Schmerzmitteln. Sie sieht große Chancen in Lateinamerika: Zuletzt kaufte sie die chilenische Firma Laboratorios Andromaco. Grünenthal betrachtet die Region als Schlüsselmarkt. Um zu wachsen, konzentriert sich das Unternehmen auf Vertriebspartner, Tochtergesellschaften und Produktionsstandorte. In Chile baut der Konzern eine Hormonproduktionsanlage auf, nach Unternehmensangaben ist es die modernste Südamerikas. Grünenthal möchte sich so als einer der führenden Medikamentenhersteller der Region etablieren und Chile als Einstieg nutzen, um Märkte wie Mexiko und Brasilien zu beliefern. Mit einem Umsatz in Chile in Höhe von umgerechnet 125 Millionen Euro ist das Pharmaunternehmen einer der Hauptlieferanten des größten Einkäufers des Landes, Cenabast. Laut Zahlen vom Dezember 2016 ist Grünenthal drittgrößter Anbieter insgesamt und wichtigster auf dem Markt für Generika.
Service & Kontakt
GTAI-Ansprechpartnerin Branchen
Melanie Volberg
+49 228 24 993 328
Schreiben Sie uns!
Twitter: @gtai_gesundheit
Weitere Informationen finden Sie auf den GTAI-Branchenseiten.
GTAI-Ansprechpartnerin für Chile
Jenny Eberhardt
+49 228 24993 248
Schreiben Sie uns!
Weitere Informationen zu Chile finden Sie auf der GTAI-Länderseite.
Kommentare (0)
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!